u n O R T n u n g

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Genochmarkt, 1220 Wien (Genochplatz, Kagran)
Eröffnung: 04.April 2008, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 05. und 06.April, 11 – 18 Uhr
Special: Marktfrühstück am So 06.April, ab 11 Uhr
Begleitende Worte: Ursula Maria Probst

In Kooperation mit MIK: http://www.recoded.at/mik/

Teilnehmende KünstlerInnen:
Sabine Aichhorn/Elisabeth Wagner, Maria Anwander, Franz Frauenlob, Fritz/Frassl,
Markus Gradner/Stephan Uggowitzer, Heidrun Kocher-Kocher, Klara Kohler, Rhea Krcmárová,
Peter Kulev, Marianne Lang, motu, pipeline, Bernadette Reiter, Gerald Rossbacher,
Marlies Schläger, Veronika Schubert, Sergej Mohntau, Ernst Spiessberger,
Herbert Christian Stöger, Tinzl/Flunger

derstandard.at:“DARF’S NOCH ETWAS MEHR SEIN?”: unORTnung III

Der Genochmarkt, vormals Sammelgrube für Wasser, später als Marktplatz mit öffentlicher Brause ein Ort des Handelns und sozialen (Aus-)tausches.

Der in seiner geographisch und sozialen Struktur immer ein dichter, konzentrierter, öffentlicher Raum gewesene Markt - wird nach jahrelangem Stillstand - seinem Charakter entsprechend belebt und wieder aufgefüllt.

unORTnung III nutzt das Potenzial dieses derzeitigen „Nichtortes“ und reanimiert ihn im Sinne seiner ursprünglichen kulturellen Bestimmung.
Der Markt wird nun als konkreter und insprirativer Raum für künstlerische, architektonische und soziale Interventionen aufgegriffen, verwendet und als Stadtraum wieder aufgewertet.
Vom 4. bis 6. April zeigt unORTnung in 7 der 12 leerstehenden Markthütten Arbeiten von KünstlerInnen aus unterschiedlicher Genres die der Besonderheit dieses Ortes entsprechen.

Insgesamt transformiert sich das „Geisterhüttendorf“ durch das Engagement des Kulturvereins „Mik“ (Mission Ignition Kagran) längerfristig in einen lebendigen Ort interdiziplinärer Kunst- und Kulturprojekte und eröffnet am 4. April 2008 mit unORTnung sein Jahresprogramm.
(Programm siehe www.recoded.at/mik/)

 

 

Veronika Schubert "Schriftliche Interventionen" 2008
ZeitungsleserInnen werden von Headlines animiert, den dazugehörigen Artikel zu lesen. Umgemünzt auf den Stadtraum, können Aufschriften dazu beitragen, dass der Blick auf ein Gebäude oder auf dessen Funktion gelenkt wird. Die (ehemalige) Marktsituation des Genochmarktes – und damit verbunden auch dessen Funktion als Treffpunkt und Kommunikationsort – soll durch diese Arbeit verdeutlicht werden. Sätze als Relikte oder Nachhall aus den belebteren Tagen des Marktes sozusagen. Oder:  Sätze, die von einem zukünftigen Treffpunkt für Kunst und Kommunikation künden. Der Satz etwa „Darf´s noch etwas mehr sein?“ soll zum Ausdruck bringen, dass auf eine frühere Verkaufs-Situation eine andere, weiterführende Nutzung folgen kann, die einen Mehrwert verspricht. Dieses Kommunikationsangebot, dieser anonymisierte Small Talk, wird Graffiti-ähnlich auf den Wänden angebracht und wartet auf seine Entdeckung durch die BesucherInnen des Marktes. Einige weitere Sätze sind über das Gelände verteilt. Die dadurch in Beschlag genommenen Hausfassaden werden zu Displays, die stellvertretend für den Markt den Kontakt zu den BesucherInnen aufnehmen.

motu "spektakel 04/04/08"
mein projekt ist die ankündigung eines spektakels!
ziel dieses spektakels ist es, den unORT genochmarkt in form von spuren, die sich über ganz wien verteilen, zum thema zu machen.
die ankündigung des spektakels geschieht durch plakate im öffentlichen raum und durch email-aussendungen.
ort des angekündigten spektakels ist der genochmarkt. die genauen koordinaten bekommen interessierte via internet zur verfügung gestellt. sie schreiben an spektakel@gmx.net.
das angekündigte spektakel ist ein fiktives, und so wird der besucher unwissend selbst zum akteur und gestalter des spektakels.
die plakate sind 1500 mal über das zentrum von wien angeschlagen. 500 mails wurden verschickt. alle zeigen auf den 04/04/08.
die spuren davon werden im öffentlichen raum von wien noch lange lesbar sein.

 

 

 

Markus Gradner, Stephan Uggowitzer "Genochmal" 2008
Markus Gradner und Stephan Uggowitzer erweitern den begehbaren Raum des Genochmarktes um die Dächer von zwei Marktständen.
Der geschaffene Weg, die Stiegen und die Brücke verstehen sich als skulpturaler Eingriff in eine vorhandene Struktur, welcher dem Betrachter die Möglichkeit gibt einen Ort neu zu erfahren und selbst Teil dieser Skulptur zu sein.


Tinzl/Flunger "Ökonomie der Zeit" 2008
http://www.tinzl-flunger.net/oekonomie_der_zeit.htm

 


Sabine Aichhorn / Lisa Wagner "Am Ende der Welt" 2008

 

ASIAPOINT:

 

Marianne Lang "Hinterzimmer"
Wandzeichnung, 2008
Aus einst belebten Räumen sind verlassene Innenarchitekturen geworden, deren Oberflächen und zurückgelassene Relikte zwar noch an deren ursprünglichen Bestimmungen erinnern, aus dem Zusammenhang gerissen, verstärkt sich jedoch die Leere und die unwirklich, skurrile Atmosphäre.
Die Fliesenwand fungiert in der Arbeit „Hinterzimmer“, als Trennwand zwischen der realen und der konstruierten Welt. Die ephimäre Zeichnung greift Elemente der Umgebung auf, wiederholt Texturen und transferiert vorgefundene Relikte in die lineare Darstellung. Die Fliesen werden zur spiegelnden Fläche, die jedoch nur scheinbar „widerspiegelt“.
Das erscheinende Bild zeigt einen verzerrten Raum, der ein Eigenleben entwickelt, in dem sich Perspektiven auflösen und ein temporäres „Paralelluniversum“ entsteht.
Nach Ausstellungsende, werden die Linien weggewaschen und  der Blick hinter die Fliesen verschwindet wieder.

 

 


Ernst Spiessberger "Das alltägliche Fremde"
Animation im Kühlschrank


Peter Kulev "Gast n°2 Videoloop", 15 min, 2008, Todeskampf einer Küchenschabe

IMBISS:


Veronika Schubert "Schriftliche Interventionen" 2008

 


Franz Frauenlob "Passagen II" 2008


Klara Kohler "Kontinuierlich III" 2008

Herbert Christian Stöger"LOCAL HEROS" 2008, Video
Photos von dem Ist-Zustand des Lokales Ursula Jäger's Imbiss, sowie Plakate von James Dean, Marilyn Monroe und einem PinUpGirl sind die Ausgangspunkte für eine Videoanimation.

Musik gesampelt aus dem Film "Some like it hot" mit Marilyn Monroe und der Orginal-Stimme von James Dean aus dem Film "Rebel without a cause".

Heidrun Kocher-Kocher "Drahtobjekte"
existenz. ein prozess zwischen anwesenheit und abwesenheit.
wie real sind dinge?
was ist ein ding?

 

 
Maria Anwander "LOST DANCE" 2008

 

BIOLADEN :


Veronika Schubert "Schriftliche Interventionen" 2008


Sergje Mohntau "Palindromsongs" 2006

 
Heidrun Kocher-Kocher "Drahtobjekte"

Fritz/Frassl "Pizza - Express" 2008
Video, 1min 15sec.
Die Videoarbeit zeigt den Innenraum des Marktstandes Pizza - Express. Mit einer Kameraeinstellung wird der Zustand des Raumes, wie er von den Vornutzern zurückgelassen und seither nicht verändert wurde, dokumentiert. Das Video greift die Theorie der Unaufmerksamkeitsblindheit auf, die besagt, dass wir aufgrund der eingeschränkten Verarbeitungskapazität unseres Gehirns nur die
Objekte und Details wahrnehmen oder bemerken, auf die wir unsere Aufmerksamkeit richten. Das Gehirn muss selektieren, welche Informationen relevant sind und welche weniger. Erst indem wir unsere Aufmerksamkeit einem Reiz zuwenden, wird dieser bewusst. In der Videoarbeit verändert ein Objekt des Innenraumes langsam seine Farbe, oder verschwindet ganz aus dem Bild. Die Arbeit
nimmt so Bezug auf das allmähliche Verschwinden des einst belebten Marktes aus der Aufmerksamkeit seiner Umgebung.

 

FLEISCHEREI:

 
Rhea Krcmárová "post skriptum" 2008
Die Schriftellerin verbrachte eine Nacht schreibend im Wild und Geflügelstand.


Heidrun Kocher-Kocher "Drahtobjekte"


Veronika Schubert "Schriftliche Interventionen" 2008

 

PIZZAEXPRESS:


Pipeline "vorstudie #1: white cube" 2008
a gallery is constructed along laws as rigorous as those for building a medieval church. the outside world must not come in, so windows are usually sealed off. walls are painted white. the ceiling becomes the source of light. the wooden floor is polished so that you click along clinically or carpeted so that you pad soundlessly, resting the feet while the eyes have at the wall. the art is free, as the saying used to go, to take on its own life.¹ 
    
die preisgekrönte institutionskritik, der sich selbst als loser haufen definierenden gruppe pipeline, trifft nun die institution der galerie, denn: der entleerte, exklusive „white cube“ kann durch seine reduktion auf eine zurückhaltende rahmengebende funktion als eine erstaunlich konstante größe im ausstellungswesen gesehen werden, die trotz aller berechtigter kritik im sinne der unterstützung einer autonomen künstlerischen haltung vorwiegend beibehalten wird.²  diese autonome künstlerischen haltung wird dabei besonders betont, gerade weil [...] sich die kritik am modernistischen auratisierenden
„white cube“ mittlerweile selbst zu einem historisch aufgeladenen zeichen entwickelt.³

¹) O' Doherty, Brian: inside the white cube: notes on the gallery space.  part I
²) Huemer, Markus – www.medienturm.at
³) ebenda



Marlies Schläger "Ohne Titel" 2008

HOBBYLADEN:

Bernadette Reiter "15 Jahre Treue" 2008
Fotoarbeit, 5 teilig, jeweils 60 x 100 cm (Samen& Hobby Stand)
"15 Jahre Treue" hat den Ausgangspunkt bei klassischer Dokumentarfotografie. 
Ich habe den Raum fotografiert und Teile davon vergrößert, Details herausgefiltert, vervielfältigt und neu zusammengestellt. 
Ausschlaggebend für den Titel war ein Schild der früheren Besitzerin mit dem Text: 
"Wegen Geschäftsauflösung danke ich allen meinen Kunden für 15 Jahre Treue. Es grüßt Sie herzlich Ihre Fr. Binder" 
Alle Motive auf den Collagen sind ausschliesslich vorort aufgenommen.


Gerald Rossbacher "hidden geometry" 2008

 

"OBST & GEMÜSE ":


Eröffnung 04.04.2008

 

Marktfrühstück 06.04.2008

Photos: Lorenz Potocnik